Montag, 26. Oktober 2009

Kodaikanal

Nach einer etwas anstrengenden Woche, Grundschueler sind schon schwerer zur Ruhe zu bringen, gab es wieder ein organisiertes Wochenende in den Bergen. Kodaikanal, die einzige Hill Station, die von unseren amerikanischen Freunden gegruendet wurde. Nach einer 4 stuendigen anstrengenden Fahrt, mit dem Ruecken zur Windschutzscheibe sitzend und ueber dem Motor ( der Bus war zu klein und wir waren zu spaet), sind wir in Kodai angekommen. Unser Glueck war/ist es dass in Kodai eine Internationale Schule ist, d.h Pizzeria und Coffe Day von uns liebevoll umgetauft in 'Indian Starbucks'. Die Unterkunft war recht einfach aber gemuetlich, am besten waere es gewesen wenn der Kamin funktioniert haette. Dafuer ging es beim Fruehstueck chaotischer zu. Manch einer wartete bis zu 1 Stunde auf sein Tee und wenn man mehrmals nachfragte hatte man dann zum Schluss fuer 2 Personen 4 Omelettes und 4 Toast auf der Rechnung. Nach dieser Staerkung ging es zum Trekken fuer 3 Stunden mit unserem Guide Mohan, der nur mich angesprochen hat weil ich immer fleissig genickt und ja gesagt habe. Naja unser Trekking fuehrte zu einer Kirche und zu Wasserfaellen. Uns werden immer Wasserfaelle gezeigt bei organisierten Wochenenden und ich habe ganz in der Naehe welche, wo ich nicht Eintritt zahlen muss oder eine 7 Stunden Fahrt auf mich nehmen muss. Dann wurden wir mit einem Minibus noch umherkutschiert und zu diversen Aussichtspunkten gebracht. Die Aussicht ist bestimmt toll, wenn kein Nebel ist. Vor den Affen musste man sich hier extrem in Acht nehmen. Erstens sahen sie krank aus, voll mit Flechten und Wunden, und dann hatten sie keine Scheu und haben einem die Schokolade aus der Hand geklaut.
Aber es war mal wieder schoen nicht zu schwitzen und die Haare offen tragen zu koennen ohne gleich das Gefuehl zu haben sie unbedingt waschen zu koennen.

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Unterrichten

Als Klassenlehrerin muss ich jeden morgen die Anzahl der Schueler
ueberpruefen nur habe ich nie ein Klassenbuch oder so bekommen, wie es die anderen Lehrer haben. Dann wird von mir erwartet, dass ich unterrichte aber manchmal weiss ich gar nicht was und dann haben die Schueler Hausaufgaben auf die sie nicht verstehen. Die Schueler sind auch langsamer als deutsche Schueler. Um die Hausaufgaben abzuschreiben benoetigen sie 40 min und auch im Unterricht sind sie langsam. Das Schulsystem ist hier aber auch ganz anders und ich bin davon nicht angetan. Ich muss ihnen alles erlauben ob sie auf Toilette duerfen oder ob sie etwas trinken koennen. Bei den Jungs ist das ganz gut, da ein paar jede Stunde auf Toilette muessen. Aber auch so Sachen, wenn sie was abschreiben sollen Bleistift oder Fueller. Ich hatte diese Moeglichkeit in der 4. Klasse nicht mehr. Dann auch das korrigieren unter jeder Hausaufgabe, unter allem was im Unterricht geschrieben wurde wollen sie mein Haeckchen. Ich bin viel zu faul um dauernd 35 Haeckchen zu machen.( Manchmal weiss ich naemlich die Antwort nicht).
Jetzt hat sich mein Stundenplan generell geandert. Normalerweise unterrichte ich 12-14 jaehrige und jetzt 8-9 jaehrige. Ich finde das ein bisschen schade, dass ich nicht gefragt wurde ob ich dass denn moechte. Ich kann jetzt auch nciht mehr mein Lesespiel machen, aber die Preise werde ichnoch verteilen immerhin gibt es Sieger und Verlierer.
Claire und ich haben gestern unser Zimmer verschoenert. Wir haben Kalendarblaetter aufgehaengt um die Tage zu streichen und die Wochenenden zu planen, tja was soll ich sagen wirs sind fuer die naechsten 2 Monate ausgebucht.

Kanyakumari

Dieses Wochenende wurde von Projects abroad organisiert und es ging an die Suedspitze Indiens, Kanyakumari. Dort haben wir ein umfassendes Programm bewaeltigt. Zuerst haben wir ein Fort besichtigt mit unglaublicher Aussicht aufs Meer, anschliessend sind wir seinem 36 km langen Fluchttunnel gefolgt, allerdings bequem im Bus und haben seine Residenz besichtigt. Man musste vorher seine Schuhe abgeben und da wir zur Mittagszeit da waren, war es ein 'Wer ist am schnellsten im Schatten' Huepfwettbewerb. Leider musste ich feststellen, dass die Inder nicht nur in der Gegenwart klein sind sonder auch in der Vergangenheit, ich habe mich mehrmals an den niedrigen Deckenbalken gestossen. Nach einer kurzen Shoppingtour ging es dann zum Mittagessen und wir konnten fuer 20 ct uns satt essen. Das naechste Ereigniss war eine Bruecke von langer Laenge und hoher Hoehe und sehr besorgnis erregend - es fehlten ein paar Platten. Zur Erfrischung sind wir zu Wasserfaellen gefahren und konnten dort duschen - natuerlich komplett bekleidet und der kroenender Abschluss war der Sonnenuntergang ueber zwei Ozeanen. Spektakulaer und atemberaubend. Sonntag ging es nach Toast und Cornflakes zu einer Insel, wo ein Swami drei Tage lang meditiert hat. Allein schon das anstehen fuer ein Ticket dauerte 90 min und dann fuer die Faehre nochmal 30 min. Den Grossteil des Tages haben wir mit anstehen und warten verbracht.
Victor war wieder die Liebenswuerdigkeit in Person, der Mann ist Multitasking faehig - sich um Freiwillige kuemmern und dann noch als Kellner fungieren. Das Restaurant Samstagabend bot zwar Lifemusik aber der Service war grottig, wir haben 2 Stunden aufs Essen gewartet und dann nicht mal bekommen was wir bestellt haben.

Montag, 5. Oktober 2009

Schulalltag

Ein ganz normaler Tag beginnt damit, dass ich mich so 7:30 aus dem Bett erhebe mich wasche und anziehe. Dann geht es runter um zu sehen ob das Fruehstueck schon auf dem Tisch steht. Vorsichtig in alle Toepfe gucken und nein Dossa!!! Nicht schon wieder. Aber gluecklicherweise gibt es auch Toast, Nutella, Marmelade, Erdnussbutter und Obst. Gegen 9:15 laufe ich dan langsam zur Schule, dauert ungefaehr 10 min. Dann ist erstmal Prayertime, d.h es wird gebetet, Happy Birthday gesungen Respekt auf die Schule, Eltern, Lehrer geschworen und dann die Nationalhymne gesungen. Ich ueberpruefe in der Zeit meinen Stundenplan, den ich immer noch nicht auswendig kann. So ab zur Klasse und dann wird Galgenraten gespielt oder Lesespiele. Mit den aelteren Klassen lese ich Klassiker und zu jedem Kapitel gibt es Fragen fuer die es Punkte gibt und bevor ich fliege bekommt das Gewinnerteam einen Preis, so hoeren die meisten wenigstens zu.
Doch heute wurde ich vor meiner ersten Stunde abgefangen und mir wurde gesagt ich unterrichte 4. Jerry. Ich dacht nur die erste Stunde, aber wie sich heraus stellte bin ich jetzt Klassenlehrerin der 4.Jerry und ich unterrichte jetzt Englisch, Social, Science und Maths. Ja, dividieren ohne Taschenrechner daran muss man sich erstmal erinnern, aber es klappt. Toll waer nur gewesen wenn mir jemnad gestern bescheid gesagt haette, schliesslich ist es kein Geheimniss wo ich wohne. Naja so was passiert. Ich stand dann vor der Klasse und habe maessig interessierten Schuelern versucht beizubringen was Luft ist und wie Winde entstehen. Warme Luft steigt auf etc. Eigentlich Stoff der 10./11. Klasse oder auch woraus Luft besteht Stickstoff, Sauerstoff. Einer meiner Schueler musste ich jeder Stunde auf Toilette, er ist dann auch in Traenen ausgebrochen als ich 10 Minuten vor Schluss gesagt habe er soll die 10 Minuten warten. So etwas haette ich jetzt eher von einem Maedchen erwartet.
Nichtsdestotrotz hoffe ich doch meine anderen Klassen wieder zu haben um mit dem grossen Spiel fort fahren zu koennen.

Sonntag, 4. Oktober 2009

Ooty und ab nach Hause

Nachdem ich Hyderabad Samstag verlassen habe, nicht ohne vorher mal weg zu gehen. Bin ich Sonntag morgen in Mysore angekommen. Da Momentan Diwali, das Lichterfest, ist gab es keine freien Hotelzimmer mehr. Aber nur 4 h entfernt liegt Ooty, die erste Hillstation der Englaender. Dort hatte ich auch einen Platz zum schlafen. Nachdem der Bus 2 h Verspaetung hatte bin ich dann abends angekommen und habe mich erstmal ins Bett gelegt, da es kalt war. Montag margen wusste ich nicht so richtig was ich machen soll, habe aber beim Fruehstueck bekanntschaft mit 2 Franzoesinnen geschlossen und die sind trekken gegangen und ich mit. Wir waren dann 6 Leute, 2 Spanierinnen, 2 Franzoesinnen und 2 Deutsche. Wir Deutsche haben uns gedacht "Sieht ja fast aus wie die Alpen." Das Wandern hat den ganzen Tag gedauert und zurueck in Ooty haben wir festgestellt, dass es nicht mehr zu machen gibt. Dienstag haben wir noch an einem Ausflug teilgenommen, der als Highlight den Nationalpark im Programm hatte. Allerdings hat man nicht viel gesehen ausser Affen, Hirsche und 2 Elefanten, die gerade wieder im Jungle verschwanden. Die Busse waren zu laut um nur einen Tiger zu erahnen. Mittwoch haben wir dann den Blue Mountain Train genommen. Obwohl wir auf der Warteliste Platz 36 hatten, waren wir die ersten im Zug. Wir haben uns 2 h eher angestellt und somit Plaetze bekommen. Spaet abends sind wir in Coimbatore angekommen und Lukas hat dort ein Projekt im Waisenhaus, wo wir kostenlos uebernachten konnten um dann weiterreisen zu koennen.
Tja und so bin ich schon Donnerstag nach Hause gekommen und in der Zeit als ich nicht da war wurde gemalert und das HAus sieht aus wie neu.
Heute ist auch eine neue Freiwillige gekommen aus England und sie bleibt 2 Monate.